Der Kurzfilm von Virgil Widrich aus dem Jahre 2001 hat auf vielen Kurzfilmfestivals auf der ganzen Welt etliche Preise gewonnen, auch für die minimalistische Filmmusik von Alexander Zlamal, und wurde 2001 auch für den Oscar für den besten ausländischen Film nominiert. Alle 17’000 Einzelbilder des Films wurden auf Papier kopiert und wieder auf 35mm abgefilmt, um dem Film den Look einer Schwarzweisskopie zu verleihen.

Alfred, stets gleich gekleidet und in seinen Kleidern schlafend, steht auf, geht ins Bad, wäscht sein Gesicht, verlässt das Haus, grüsst die Blumenhändlerin, erreicht sein Geschäft und beginnt mit seiner täglichen Arbeit, irgendwelches Papier kopieren, doch durch eine Unachtsamkeit kopiert er an diesem Morgen seine Hand. Während er das Papier mit der kopierten Hand betrachtet, macht die Maschine weiter, obwohl sie nichts zu kopieren hat und das nächste Blatt zeigt das Ladenschild, das dritte Alfred schlafend in seinem Bett, dann Alfred im Bad, die Maschine scheint sich zu verselbständigen und seinen ganzen Morgen nachzukopieren. Verwirrt zieht Alfred den Stecker, verschliesst die Kopien im Schrank und rennt nach Hause.
Am nächsten Morgen wiederholt sich die ganze Szene, doch während Alfred im Bad ist, klingelt der Wecker erneut, er blickt hin und entdeckt sich selber im Bett, wie er gerade aufsteht. Alfred hat eine lebendige Kopie in seinem Haus. Er versteckt sich vor seiner Kopie, folgt ihr ins Geschäft, wo sie die Kopiermaschine startet, doch auch heute kopiert die Maschine nicht das Papier, sondern Alfred’s Leben. So erscheint ein Blatt, das Alfred zeigt, wie er durch das Fenster in den Laden späht. Seine Kopie zerreisst das Papier und so auch sich selbst. Alfred betritt den Laden und betrachtet die Kopien, die aus der Maschine kommen und immer noch sein Leben zeigen. Er verschliesst die Papiere wieder im Schrank, rennt nach Hause und am nächsten Morgen beginnt das gleiche von vorne, nur sind dieses Mal mehrere Kopien vorhanden und auch die restlichen Menschen in der Stadt sind auf einmal alle Alfred. Die Situation spitzt sich weiter zu, Alfred stiehlt schliesslich die Tinte aus dem Drucker und flüchtet vor seinen Kopien, die ihn quer durch die Stadt verfolgen, bis zum dramatischen Ende auf dem Schornstein einer Fabrik.
Sind wir noch wir selbst? Sind wir geworden, wer wir sein wollten? Wie bewusst leben wir unser Leben eigentlich noch und wieso scheint ein Tag wie jeder andere, meist nur eine Kopie des vorangehenden Tages zu sein? Und wie kommen wir aus diesem Trott raus, wollen wir überhaupt? Manchmal muss etwas reissen oder zerrissen werden, um den Wahnsinn des alltäglichen Hamsterrades zu durchbrechen.