Gigantische Plastikbecher, -röhrchen, -flaschen, alles, was unseren Alltag praktisch und leicht macht, wird von Cruder & Lapenta gross aufgeblasen und dort aufgestellt, wo es am meisten konsumiert und auch weggeworfen wird. Auf öffentlichen Stadtflächen, in riesigen Shopping Centern, überall da, wo sich viele hastige und bereitwillig konsumierende Menschen tummeln. Das Künstlerduo bringt den Plastik gross heraus, um uns vor Augen zu führen, dass unser alltäglicher Verbrauch verschwenderisch und ökologischer Wahnsinn ist. Wir nahmen das bisher eher selten wahr, weil dieser Abfall in andere Länder verschifft wird, die sich dann mit den Konsequenzen dieses langlebigen und schwer abbaubaren Materials rumschlagen müssen. Bis China sich geweigert hat, den Grossteil des Mülls weiter aufzunehmen, nun schauen auf einmal alle hin. Gut so! China ist übrigens auch das erste Land, dass neu Plastikeinwegprodukte verbietet, kein Wunder, wer den meisten Müll abkriegt, merkt auch als erster, dass es so nicht weitergehen kann. Es tut sich langsam was.






Cruder & LaPenta wecken unser Bewusstsein für dieses Problem und legen uns sehr anschaulich unseren Müll quasi vor die Füsse und erst noch in einer Grösse, die man nicht ignorieren kann. Die Plastikinstallationen zeigen jenen Plastikmüll, der neu in China verboten wurden, Dinge, die wir bloss einmal benutzen und dann wegwerfen, meist, weil es sehr bequem und vor allem günstig ist. Das Leben im Westen ist schliesslich stressig, sehr, vielleicht sogar zu sehr. Wir sind zu gestresst, um immer daran zu denken, die eigene Trinkflasche mitzunehmen, zu gestresst, um über Mittag im Restaurant zu essen, das ginge auch zu sehr ins Geld, die meisten können sich das heute nicht mehr wirklich leisten. Wir sind morgens und abends zu müde oder zu gestresst, um Essen vorzubereiten, deswegen kaufen wir es abgepackt in Schalen, Salate in Plastikboxen und Sandwiches in Plastiktüten, diese Kombination von gesund und umweltverschmutzend ist fast ein Sinnbild unserer Gesellschaft geworden.
Vielleicht schaffen wir es, dieses Verhalten zu überdenken, wenn wir den Konsequenzen nicht weiter aus dem Weg gehen können. Sie so gross in unserem Teil der Welt mit eigenen Augen zu sehen, kann dabei sehr helfen. Wäre schön, wenn man Cruder&Lapenta auch nach Zürich holen könnte, es gäbe einige Plätze an denen man ihre Werke aufstellen könnte und einen Weckruf hätten wir dringend nötig.




Alle Bilder (c) Cruder&LaPenta und azure.com
Kurzes Video zur Installation:
Und ein sehr sehenswerter Dokumentarfilm zum Thema Plastikverschmutzung in den Ozeanen: